Dauerurlaub auf Balkonien? Für viele Rentner kommt Müßiggang als Lebensoption nicht in Frage. Ein Großteil der im Rentenalter Erwerbstätigen - rund die Hälfte der Männer und sogar 70 Prozent der Frauen - arbeitet aus finanziellen Gründen weiter. Aber das ist nicht das alleinige Motiv, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jetzt in einer Befragung herausgefunden hat. Mehr als 90 Prozent der über 65-Jährigen sind demnach auch weiterhin erwerbstätig, weil sie Spaß an ihrer Arbeit haben, den Kontakt zu Menschen nicht verlieren wollen oder eine Aufgabe brauchen, die sie erfüllt. In Deutschland bleibt mehr als ein Viertel aller Rentnerinnen und Rentner in den ersten drei Jahren nach Übergang in eine Altersrente erwerbstätig. „Politik und Betriebe sollten mit flexiblen Regelungen günstige Rahmenbedingungen schaffen, damit Erwerbswünsche im Rentenalter besser realisiert werden können“, heißt es in der Studie. So könnte beispielsweise in Tarifverträgen generell auf die Festlegung einer automatischen Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Erreichen der Regelaltersgrenze verzichtet werden. Die IAB-Studie beruht auf den Angaben von rund 1000 Personen im Alter von 58 bis 69 Jahren.